Tag der Pflege: Forderung nach mehr Anerkennung für Pflegeberufe
Bad Füssing. Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) fordert zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2017 mehr Anerkennung für die Arbeit der Pflegekräfte. „Wenn wir diesem Berufszweig nicht bald eine höhere Wertschätzung zuteilwerden lassen, droht ein Pflegekraftmangel, den wir in Deutschland nicht mehr bewältigen werden“, erklärte der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, Klaus Holetschek. „Diese Wertschätzung darf sich nicht nur in Lobreden äußern. Wir brauchen eine adäquate Entlohnung dieser Arbeit, wir brauchen eine bundesweite Kampagne, um für diesen unersetzlichen Beruf zu werben.“
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Zeitraum von 2013 bis zum Jahr 2060 von 2,7 Millionen auf 4,7 Millionen steigen. Alleine die Zahl der Demenzerkrankten wird von heute ca. 1,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf voraussichtlich 2,2 Millionen steigen.
Zur Aufwertung des Pflegeberufes gehören nach Ansicht des BHV auch Präventionsangebote für Pflegekräfte, um sie so lange wie möglich gesund im Berufsleben zu halten. Gemeinsam mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und mit der Ludwig-Maximilians-Universität München wird deshalb in einem Forschungsprojekt ein maßgeschneidertes Präventionsprogramm entwickelt.
Für Pflegekräfte und pflegende Angehörige müsse es auch einen Pflichtanspruch auf eine Kur geben, betonte Holetschek weiter. „Auch das ist ein Ausdruck von Wertschätzung für diese harte Arbeit. Einen Kurantrag müssten die Kassen ohne Wenn und Aber bewilligen – auch die von pflegenden Angehörigen. Und das nicht nur einmal. Wenn jemand zehn Jahre oder länger im Pflegeberuf tätig ist, oder einen Angehörigen rund um die Uhr pflegt, hilft eine einmalige dreiwöchige Erholungszeit nicht wirklich weiter.“
Der Tag der Pflege ist für den Bayerischen Heilbäder-Verband auch Anlass, sich bei Pflegekräften und pflegenden Angehörigen für ihre unermüdliche, körperlich und seelisch anstrengende Arbeit zu bedanken. „Unsere Gesellschaft kann auf ihren Einsatz ebenso wenig verzichten wie ihre Familien. Und für die Menschen, die der Pflege bedürfen, sind sie eine unersetzliche Stütze und Hilfe im Leben.“