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Starker Einsatz für eine erfolgreiche Zukunft des Gesundheitstourismus

Prof. Dr. Georg Christian Steckenbauer, MSc, Technische Hochschule Deggendorf, Brigitte Goertz-Meissner, Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes e.V.,  Rita Hagl-Kehl, MdB (SPD) Daniela Leipelt, Kur- & Tourismusmanagerin Bad Füssing,  Frank Oette, Geschäftsführer Gesundes Bayern Tourismus Marketing GmbH und Bayerischer Heilbäder-Verband e.V., © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.
Prof. Dr. Georg Christian Steckenbauer, MSc, Technische Hochschule Deggendorf, Brigitte Goertz-Meissner, Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes e.V., Rita Hagl-Kehl, MdB (SPD) Daniela Leipelt, Kur- & Tourismusmanagerin Bad Füssing, Frank Oette, Geschäftsführer Gesundes Bayern Tourismus Marketing GmbH und Bayerischer Heilbäder-Verband e.V., © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.

Berlin/Bad Füssing, 06.11.2024 - Bayerns Heilbäder und Kurorte sind mit ihrer medizinisch-therapeutischen Kompetenz, ihren ortsgebundenen Heilmitteln und einem Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Euro, der rund 100.000 Arbeitsplätze sichert, ein starker Faktor im Gesundheitstourismus. Deshalb war der Bayerische Heilbäder-Verband zur Anhörung „Wie fit ist der Gesundheitstourismus?“ im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages eingeladen. „Unsere Heilbäder und Kurorte arbeiten intensiv an der Weiterentwicklung ihrer Präventionsangebote“, so der BHV-Vorsitzende, Landrat Peter Berek. „Doch die Rahmenbedingungen stimmen längst nicht mehr – von der Finanzausstattung der Kommunen bis hin zum Bürokratieabbau muss die Politik einige Hausaufgaben erledigen. Die Anhörung war eine gute Gelegenheit für uns, die Bundestagsabgeordneten dafür zu sensibilisieren.“
BHV- Geschäftsführer Frank Oette und die Bad Füssinger Kur- umd Tourismusmanagerin Daniela Leipelt präsentierten als Sachverständige die Anliegen des Verbandes. „Um den Grundsatz Prävention vor Reha vor Rente vor Pflege zu erhalten, brauchen wir einen deutlich höheren Stellenwert der Prävention in unserem Gesundheitssystem., betonte BHV-Geschäftsführer Frank Oette. „Diese dringend notwendigen Investitionen in den Gesundheitstourismus sind als freiwillige Leistungen von den Städten und Kommunen eingeordnet und stehen damit in der Gefahr, hinten an zu stehen.“ Die Finanzsituation in den Kommunen sei teilweise dramatisch. „Es bleibt zu befürchten, dass künftig nur noch Pflichtaufgaben in den Mittelpunkt stehen und Mittel zur Weiterentwicklung der Heilbäder und Kurorte fehlen.“ 
Oette verlangte außerdem einen Abbau der Bürokratie. „Die Verfahren für Prädikatisierung und Re-Prädikatisierung müssen vereinfacht werden. Hier ist es dringend geboten auch die bundeseinheitlichen Begriffsbestimmungen zu entschlacken.“  

Oette betonte, dass der Bayerische Heilbäder-Verband große Anstrengungen unternimmt, um moderne digitale Tools im Gesundheitstourismus weiter zu entwickeln. Dazu gehörten unter anderem der Gesundheitsfinder, ein Chat Bot, der Symptom-Checker und der digitale Kurantrag. „Außerdem werden wir Angebote und Zertifizierungen zum Thema Waldgesundheit etablieren. Ziel ist es, ein Prädikat für einen Waldkurort oder ein Waldheilbad zu entwickeln.“  Da bei den ambulanten Vorsorgeleistungen trotz einer Gesetzesänderung keine Steigerung festzustellen sei, treibe der Verband auch neue Präventionsmodelle voran. „Wir werden neue Angebote mit kürzerer Aufenthaltsdauer entwickeln, die in die Lebenswirklichkeit der Menschen besser zu integrieren sind.“ Bei einer gesundheitsorientierten Workation soll es möglich sein, in einem Heilbad oder Kurort Arbeit und Prävention miteinander zu kombinieren. 
Die Kur- & Tourismusmanagerin der Gemeinde Bad Füssing verwies auf die Krisenjahre ab 2020. Zwar habe Bad Füssing 2023 mit über zwei Millionen Übernachtungen, 1,6 Millionen Besuchern – davon rund 310.000 Übernachtungsgästen – zu den beliebtesten Heilbädern und Spa-Gesundheitszentren in Europa gezählt, jedoch hätten die vergangenen Jahre mit den Auswirkungen von Corona und dem Krieg in der Ukraine gezeigt, wie anfällig gerade die Tourismusbranche sei. „Die Krisen haben aber auch verdeutlicht, wie wichtig Prävention und Resilienz sind. Hier können die Heilbäder und Kurorte einen maßgeblichen Beitrag zur langfristigen Entlastung des Gesundheitssystems leisten.“ 

Die Menschen sollen insgesamt länger und nachhaltig gesund bleiben und somit bereits während ihres aktiven Berufslebens Präventionsleistungen in einem Kurort in Anspruch nehmen können. Zahlreiche Studien belegen, dass der demographische Wandel zu einem, zumindest auf absehbare Zeit, stetig steigendem Nachfragevolumen einer der zentralen Zielgruppen „Generation 50+“ führen wird. Die Reisewünsche und das Gesundheitsbewusstsein der Menschen hätten sich nach dem Pandemiegeschehen auch insgesamt verändert, auch bei jüngeren Zielgruppen, so Daniela Leipelt weiter. „Gesundheit wird heute vermehrt holistisch und als Lifestyle betrachtet und nicht wie früher lediglich als Gegenpart zur Krankheit. Darauf richtet sich auch das Präventionsangebot in Bad Füssing aus. Mit der wirksamen Heilkraft des Thermalwassers, neuen Waldgesundheitstherapien, Outdoor- und Aktiv-Sportprogrammen, Kulturveranstaltungen und vielseitigen Erlebnisangeboten kann Bad Füssing seinen Gästen eine unvergleichliche, ganzheitliche Gesundheits- und Urlaubswelt eröffnen.“ 

BHV-Geschäftsführer Frank Oette zog ein positives Fazit aus der Anhörung. „Es ist uns gelungen, unsere Heilbäder und Kurorte mit der wissenschaftlich nachgewiesenen Wirksamkeit ihrer natürlichen Heilmittel und Heilverfahren als wesentlichen Teil eines zukunftsfähigen Gesundheitstourismus darzustellen. Die Abgeordneten hatten auch zahlreiche Nachfragen. Es war offensichtlich, dass wir ihr Interesse an der Innovationskraft und den Potenzialen unserer Heilbäder und Kurorte im Gesundheitstourismus geweckt haben.“